Lüftung der RSA
Als einzige Lösung ist nur die turbulenzarme Verdrängungslüftung (Kolbenströmung) möglich. Durch die bisher durchgeführten Messungen und Beobachtungen wurde zweifelsfrei nachgewiesen, dass sich nur durch dieses System beachtliche Verbesserungen der Luftqualität erreichen lassen.
Beim Schießen mit Feuerwaffen in vollkommen geschlossenen Räumen entstehen Gase und Stäube. Beim Schießen mit Patronenmunition entsteht grundsätzlich eine Belastung der Raumluft durch den Zündsatz, die Treibladungsgase und durch das Geschossmaterial. Bei der Verbrennung von Treibladungspulvern gilt als allgemeine Faustregel, dass sich ein Gramm Treibladungspulver in ca. einen Liter Gas (Gasbestandteile CO, CO2, N2 und NO2) umsetzt. So können die einzelnen Gasmengen zwischen 0,05 und 5l pro Einzelschuss liegen. Werden sogenannte harte Geschossfänge (Stahllamellen) verwendet kommt es in diesem Bereich noch zu Bleistäuben.
An die Be-und Entlüftungsanlage für geschlossene Schießstände sind aufgrund spezifischer, sonst nicht üblichen Betriebsbedingungen, besondere Anforderungen zu stellen. Durch die ausreichend dimensionierte raumlufttechnische Anlage muss die Belastung der Raumluft im jeweiligen Atembereich der Benutzer eines Schießstandes soweit verringert werden, dass eine gesundheitliche Gefährdung ausgeschlossen werden kann.
Aus diesem Grund hat die Wartung und technische Reinigung der RSA eine besondere Bedeutung!!
Schießstand Lüftung
Zu-und Abluftanlage
RLT-Anlagen müssen so betrieben werden, dass die Hygiene-Anforderungen nach
VDI-Richtlinien (VDI 6022) dauerhaft eingehalten werden.
RLT-Anlagen müssen vom Betreiber regelmäßig auf Verschmutzung überprüft und ggf. durch qualifizierte Fachkräfte gereinigt werden. Eine RLT-Anlage kann als sauber eingestuft werden, wenn Luft-führende Flächen besenrein sind. Filter müssen regelmäßig auf Verschmutzung, unabhängig von der aktuellen Druckdifferenz, kontrolliert werden. Bei starker Verunreinigung oder Beschädigung müssen die Luftfilter ausgetauscht werden.
Be-und Entlüftungsanlage
In Schießkanälen wird vor allem die Verdrängungslüftung angewendet. Die Luft wird hinter den Schützen möglichst turbulenzarm eingeleitet und im Bereich des Geschoßfanges abgesaugt. Die Luft schiebt sich als Kolben(Kolbenströmung) durch den gesamten Raum, so dass bei korrekter Ausführung keine Rückströmungen auftreten. Die mittlere Strömungsgeschwindigkeit, bezogen auf den Raumquerschnitt, beträgt z.b. 0,25m/s.
Nur diese Verdrängungslüftung wird nach dem derzeitigen Stand der Technik als "DIE" geeignete Lüftungsform für RSA zum Schießen mit Feuerwaffen angesehen.
Lufteinbringung
Hier sieht man die typische Lufteinbringung über die gesamte Rückwand oder durch Dralluftauslässe in der Schießkanaldecke um die Zuluft möglichst turbulenzarm in den Schießkanal einzubringen.
Die Einleitung der Zuluft erfolgt hinter den Schützen. Die Menge der zugeführten Zuluft muss grundsätzlich der Abluftmenge entsprechen. Ein Unterdruck von 30-50 Pa gemessen zwischen Schießkanal und Zugangsbereich muss zwingend eingehalten werden und ist regelmäßig zu kontrollieren.
Luftabsaugung
Die Absaugung der Luft geschieht in der Regel im Bereich des Geschossfanges.
Man sieht typische Ansaugungen im Boden(müssen besonders sauber gehalten werden), an den Seitenwänden, in der Decke und Absaugstutzen zwischen Stahlgeschossfang und Splitterschutzvorhang.
einfacher Unterdrucktest im Zugangsbereich der RSA
Luftfilter und Filterüberwachung
Drucküberwachung
Herkömmliche Differenzdrucksensoren messen die Ablenkung einer Membran. Sie liefern gute Resultate, wenn der Druckabfall über dem Filter genügend groß ist, haben aber eine ungenügende Genauigkeit bei der Messung von kleinen Druckdifferenzen. Die Ermüdung der Membran kann Abweichungen verursachen, was bei der Filterüberwachung äußerst unerwünscht ist, weil in der Regel nicht zwischen Filterverschmutzung und Sensor-Abweichung unterschieden werden kann. Im Schießkanal führt dies zu einer unerwünschten und gefährlichen Verschlechterung der Raumluftqualität. Aus diesen Gründen darf man sich keinesfalls auf die Auslösegenauigkeit der Differenzdruckschalter verlassen um den Schützen eine optimale und nicht gesundheitsgefährdende Luftqualität zu gewährleisten..
Luftfilter
Filter können ihre Funktion nur dann wahrnehmen, wenn sie unbeschädigt und ihre Poren nicht verstopft sind (Bleistaub verstopft die Poren extrem). Um einen sicheren und adäquaten Betrieb zu gewährleisten, müssen sie deshalb regelmässig getauscht werden. Blockierte Filter können zu einer Unterversorgung mit Luft, verminderter Energieeffizienz, lärmenden Ventilatoren, einer reduzierten Filterleistung und damit letztlich zu einer Beschädigung des Filters selbst führen. Je nach Anwendung (sehr kritisch im Schießkanal) kann dies unangenehme bis gefährliche Folgen haben. Je verschmutzter ein Filter, desto höher ist der Widerstand, den er dem Luftfluss entgegensetzt. Wird in einem System der Durchfluss auf konstantem Niveau gehalten, führt dies zu einem erhöhten Differenzdruck über dem Filterelement. Bei vielen Ventilatoren reduziert sich der Luftdurchfluss bei wachsendem Widerstand, womit die zunehmende Blockierung primär zu einem eingeschränkten Luftfluss führt. Im allgemeinen bilden feuchte und verschmutzte Filter einen Nährboden für Schimmel und Bakterien. Deshalb ist es wichtig, den Zustand eines Filters zu überwachen und ihn rechtzeitig zu ersetzen. Im Schießkanal darf die Mindestluftgeschwindigkeit von 0,25m/s bezogen auf den Kanalquerschnitt nicht unterschritten werden. Da die Abluftfilter wesentlich schneller verschmutzen als die Zuluftfilter ist ein Unterdruck von 30-50Pa im Schießkanal unter Umständen nicht mehr gegeben und die kontaminierte Luft des Schießkanales verteilt sich im gesamten umschließenden Gebäude.
Zustandsabhängige Wartung
Während im Luftqualitäts-Management und in der Filtertechnik in den vergangenen Jahren große Fortschritte erzielt wurden, stagnierte die Filterüberwachung auf bescheidendem Niveau. Meist werden Filter auch heute noch nach vorgegebenen Service-Intervallen, aufgrund optischer Inspektion durch einen Techniker oder basierend auf unzureichenden Druckschaltern (schlechtester Fall) ausgetauscht. In der Praxis bedeutet dies, dass Filter meist zu spät ersetzt werden, was einerseits zu einer reduzierten Betriebssicherheit, Energieeffizienz und Leistungsfähigkeit der Anwendung führt.
Wartung und Service
Sunwell führt die kontinuierlichen Service- und Wartungsarbeiten am Lüftungsgerät wie Filtertausch Überprüfung der Antriebseinheiten und Stellglieder sowie die Reinigung des Lüftungsgerätes und der Ansaugkanäle durch. Als gesetzliche Grundlage für alle von uns durchgeführten arbeiten gilt die VDI-6022 Richtlinie und die ÖNORM S 1240.
Bodenabsaugkanal
Besoders wichtig ist der Filterwechsel im Bodenkanal da sich hier auch Treibladungsreste ansammeln.
Saugen Bodenkanal
Das gründliche Entfernen der Treibladungsreste und anderer Stäube im Bodenkanal sind bei jedem Filterwechsel zwingend durchzuführen.
Nasswischen Bodenkanal
Nach dem Saugen wird sowohl über, als auch unter den Abluftgittern im Bodenabsaugkanal feucht gereinigt, um auch die letzten Pulverreste restlos zu entfernen.
Seitliche Absaugung
Filterwechsel und Reinigung der seitlichen Absaugungen welche sich zwischen den Splitterschutzvorhängen und den Geschossfang befinden. Hier sollten nach jedem Einsatztraining die Filter gewechselt werden, da die Kontamination mit Bleistaub in diesem Bereich besonders hoch ist.
Deckenabsaugung
Vorfilterwechsel und Reinigung der Decken Absaugungen. Der Filtertausch erfolgt nach einer vorher definierten Schussanzahl(10-15000).
Filtertausch Lüftungsgerät
Ein kontinuierlicher Filterwechsel ist bei jedem Lüftungsgerät Pflicht. Da das Ansprechverhalten der Filterüberwachungen sehr träge ist, ist es zweckmäßig den Filtertausch nach einer bestimmten Schussanzahl vorzunehmen.
Schutzausrüstung
Die persönliche Schutzausrüstung beim Filterwechsel wie Einweghandschuhe, Schutzmaske und Schutzanzug sind absolute Pflicht.
Reinigung Lüftungsgerät
Bei jedem Filtertausch ist eine Reinigung des Belüftungsgerätes und der Ansaugkanäle durchzuführen.